Bildmaterial
Frau im verlassenen Raum, 2022, Öl, Acryl, Stoff auf Leinwand, 140 x 180 cm
Verlassener Raum mit Schuhen, 2022, Öl, Acryl, Stoff auf Leinwand, 140 x 180 cm
Verlassener Raum mit Blumen, 2022, Öl, Acryl, Stoff auf Leinwand, 140 x 180 cm
Der Kachelofen, 2020, Öl, Acryl auf Leinwand, 140 x 180 cm
Blauer Schatten, 2021, Öl, Acryl, Stoff auf Leinwand, 60 x 80 cm
Gelbe Schuhe, 2021, Öl, Acryl, Stoff auf Leinwand, 60 x 80 cm
Die Frage, 2021, Öl, Acryl, Stoff auf Leinwand, 80 x 60 cm
Balkon Nr. 3, 2021, Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm
Balkon Nr. 4. 2021, Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm
ÁGNES LÖRINCZ Biografie
- geboren in Székelykeresztúr (Ungarisch Kreuz) / Siebenbürgen (Rumänien)
-
- Studium an der Kunsthochschule in Klausenburg / Rumänien
1985 Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland
Seit 2008 lebt und arbeitet in Berlin
Stipendien, Preise und Förderungen
2021 Stipendium Neustart Kultur, VG Bild-Kunst
2015 Stipendium Bridgeguard, artist in residence, Sturovo, Slowakei
2014 Ausstellungsförderung, IFA, Institut für Auslandsbeziehungen e.V. in Rumänien
2012 Kunstpreis und Kunstprojekt der AOK Nordost (Auswahl) (K)
2011 Cranach-Stipendium, Wittenberg
2010 Atelierstipendium in der Galerie B des Frankfurter Kunstvereins, Frankfurt/Oder
2007 Atelierstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg in Budapest
2005 Atelierstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg in Berlin
2004 Künstlerförderung der IG Metall, Frankfurt (K)
2000 Stipendium Cité Internationale des Arts, Paris
1995 Stipendium des Thüringer Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur (K)
1994 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg (K)
1993 Arbeitsstipendium im Begegnungszentrum Altes Spital, Solothurn (CH)
Einzelausstellungen (Auswahl ab 2010) K=Katalog
2022 Körper und Kleid, Gemeinschaftshaus Gropiusstadt Berlin
2019 Fokus Berlin, Galerie Keim, Stuttgart
Reise und Erinnerung, Städtische Galerie Bad Wimpfen
2018 Indien sehen, Humboldt Bibliothek, Berlin
2017 Indien – Reisebilder, Galerie ABTart, Stuttgart
2016 City Life, Contemporary Hungarian Gallery, Dunajska Streda, Slowakei
2015 Stoffwechsel, Museum im Kleihues-Bau der Stadt Kornwestheim
Kleider machen Bilder, Projektraum Alte Feuerwache, Berlin
Hautnah, Kunstverein Brackenheim
Dernier Cri, Galerie Kunstkomplext Wuppertal (K)
2013 Transfer, Galerie ABTart, Stuttgart (K)
Modern Life, Galerie Funke, Berlin
Spieltheorie, ARD – Hauptstadtstudio, Berlin
2012 Wir-Transfer, Galerie Schwartzsche Villa, Berlin (K)
2010 Berlin à la mode, Monat der Fotografie, Collegium Hungaricum Berlin (K)
Große Gefühle, Galerie B des Frankfurter Kunstvereins, Frankfurt (Oder)
Versteckte Verführungsrituale TTR Technologieparks Tübingen-Reutlingen
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl ab 2010)
2022 Umbruchzonen, Bochumer Kunstverein, Bochum
Galerie im Hochhaus, Berlin
Ortstermin, Kunstverein Tiergarten, Berlin
2021 Brüchige Fassaden, Galerie Historischer Keller Spandau
Daimler Art Collection, Standort Stuttgart-Untertürkheim
Daimler Art Collection, Mercedes-Benz Bank Service Center, Berlin
2019 Bobiennale Bochum – Festival der freien Scene Bochum
2017 Kunst Boulevard, Malerei und Fotografie, Kommunale Galerie im Boulevard Berlin
Art Market Budapest, Galerie Michaela Helfrich, Berlin
2016 ART Karlsruhe, mit der Galerie Carsten Seifert, Berlin
2015 Galerietage des Galerieverbandes Rhein-Neckar, KV und St. Galerie Speyer
P/REVIEW, Galerie Kunstkomplex Wuppertal
Kölner Liste, mit der Galerie Kunstkomplex Wuppertal
Kunstmesse KIAF und AHAF Seoul mit der Galerie Kunstkomplex Wuppertal
Über meine Arbeit
Ich zitiere in meiner Malereien Ausschnitte aus Mode, Werbung und Nachrichten, die ich oft mit gemusterten Dekostoffen kombiniere und in einem neuen Kontext stelle. Durch die Gegenständlichkeit scheint man sie schnell erfassen zu können, doch ich möchte mehr als das Augenscheinliche kreieren. In meinen Bildern folgen Verhaltensregeln einem Dresscode, der beeinflusst und manipuliert. Schönheitsideale, Frauen mit perfektem Körper und roten Lippen stelle ich auf eine Ebene mit Portraits von Politikern oder Bildern aus den Nachrichten.
Uns wird ein Lifestyle verkauft, eine Botschaft, die in der Politik ebenso wenig Bestand hat wie in der Werbung; eine ästhetische, gut vermarktete Täuschung. Das Prinzip der Täuschung findet man bei mir auch auf anderer Ebene, denn meine Malereien entpuppen sich oft auf den zweiten Blick als Collage. Ich integriere in meine Bilder gern altmodische und ganz moderne Textilien, Dekostoffe oder Tapeten, dass die Übergänge zwischen Gemaltem und Geklebten fließend, die beiden Ebenen kaum voneinander zu unterscheiden sind. Die Wirkung der Bilder ändert sich, wenn man nah heran geht, wenn man genau hinschaut, so wie die Geschichten, die sie erzählen. In meinen Tapetenbildern werden die Protagonisten eins mit dem Hintergrund, scheinen in der Struktur zu verschwinden und heben sich wiederum doch von ihr ab. Dieses Zusammenspiel von Oberfläche und Oberflächlichkeit ist ein wichtiger Aspekt meiner Arbeit.
Ich arbeite gerne in Serien, zu einem Thema entstehen mehrere Bilder in gleichem Format. Bei den Ihnen zugesandten Fotos habe ich mindestens zwei Bilder aus einer Serie ausgewählt, wie z.B. aus der Serie Balkone, Modelle oder verlassene Räumen. Die Serie „Balkone“ ist in der Zeit der Pandemie entstanden. Sie beschäftigt sich mit der Farage, wie Menschen ihre eigenen Balkone einrichten. Was sagt die Gestaltung des Balkons über ihre Bewohner aus und welche Sehnsüchte, Wünsche, Träume dort ausgelebt werden sollen. In der Pandemiezeit haben Balkone neue Funktionen bekommen. In der Quarantäne waren sie eine wichtige Verbindung zur Außenwelt, ein Ort, um sich mit anderen Menschen in Kontakt treten zu können. Aber auch ein Ort für die Erinnerung an die an Corona gestorbenen Menschen. Das Thema „Verlassene Räume“ beschäftigt mich sehr seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Zurückgelassene Gegenstände in perfektem Zustand stehen im Kontrast mit den stark beschädigten Räumen. Diese unbewohnbaren Räume mit Spuren von geflüchteten Menschen sind tragische Motive, bei denen ich wieder auf die Mischung von Farbe und Textile zurückkomme.
Das Thema „Frauen“ ist jedoch eine Konstante, ob in Porträts, in Räumen, ob ganz oder nur fragmentiert dargestellt. Frauen von heute ist mein Hauptmotiv, meine Hauptaufgabe.
Bei allen meinen Bildern, ob Menschen darauf sichtbar sind oder nicht, geht es mir darum, wie wir unsere brüchige, komplizierte Welt begreifen und interpretieren. Es geht um unsere Existenz. Letztendlich thematisierte ich auch die Uniformierung unserer Gesellschaft. Meine Werke sollen, die uns dargebotene Welt der Medienlandschaft auch ein Stück weit relativieren. In einem anderen Licht erscheinen lassen.

