1. Posthuman Studies after Ingres, Ich werde gewesen sein II, Oil on Canvas, 100 x 70 cm
2. Posthuman Studies after Ingres, Ich werde gewesen sein I, Oil on Canvas,
100 x 70 cm
3. Molecularbiology in my dreams, Oil on Canvas, 100 x 70 cm
4. Molecularbiology, Structure of the human SAMD9 with DND, 100 x 80 cm
5. Posthuman Studies after Ingres, Das nackte Leben/Environment, Oil on Canvas, 100 x 70 cm
6. Review of T. von Leys current exhibition Transhumane Verstrickung in Tirolerin Magazine No.33. May 2022.
 
 
The future of mankind as an unavoidable topic – Science and Art are growing together more and more.
Artist and Philosopher who is dealing with Trans- and Posthumanism.

 

Current Exhibition

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Städtische Galerie Theodor von Hörmann

TATYANA VON LEYS

Transhumane Verstrickung
Ausstellung: 13.05. – 02.07.2022
Vernissage am Do, 12. Mai, 19 Uhr
Städtische Galerie Theodor von Hörmann, Stadtplatz 11, Imst

Philosophie im Allgemeinen und die Strömungen des Trans- und Posthumanismus im Besonderen beschäftigen die Künstlerin Tatyana von Leys in ihrer Kunst und darüber hinaus. Verfremdete Porträts, mikrobiologische Detailaufnahmen und Varianten eines Bildes, das sie bereits seit Jahren begleitet, zeigt die aus Imst stammende Malerin in ihrer Ausstellung in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann.

Die Ölgemälde von Tatyana Leys sind eigenwillige Adaptionen unterschiedlicher Stile und schlüssiger Querverbindungen, wie der Kunsthistoriker Peter Weiermair, langjähriger Vertrauter von Leys, es auf den Punkt bringt. In ihren Serien zeigt sie, wie viele Gesichter, Gestaltungsformen und Gedankenexperimente sich in einem Bild verstecken können und wie viele Neuinterpretationen und Sichtweisen möglich sind, wenn man sie nur zulässt.

Trans- /Posthumanismus als Einfluss auf die Kunst

Die philosophische Strömung des Transhumanismus strebt danach, den Menschen weiterzuentwickeln und zu verbessern. Der Mensch soll mithilfe der Technik auf ein neues Level gehoben werden: gesünder, intelligenter, schöner und langlebiger, bis hin zum ultimativen Übermenschen. Dem Posthumanismus ist nicht an einer Transformation, sondern letztlich an der Überwindung des Menschen, bzw. des humanistischen Verständnisses des Menschen gelegen. Daraus ergeben sich eine Reihe ethischer, philosophischer, kultureller und künstlerischer Fragen. Tatyana von Leys nähert sich den Theorien als Künstlerin und Autorin an und beschreibt in ihrem Buch: „Das kleine Buch vom neuen Denken“ die Ideen und Möglichkeiten der philosophischen Strömungen, weist aber auch auf die ethischen Fragen hin, die daraus entstehen.

Arbeit mit Porträts

In zahlreichen ihrer künstlerischen Arbeiten geht Tatyana von Leys von Porträts aus, die sie überarbeitet, verfremdet und komplett neu aufbaut. Die Arbeiten von Jean Auguste-Dominique Ingres dienen ihr als Ausgangspunkt. Bereits seit einigen Jahren entwickelt Leys die Serien „Posthuman Studies after Inges – Mme. De Rothschild in transition“ und „Transhumane

Kulturreferat

BGM LA Stefan Weirather

Postanschrift: Rathausstraße 9, A-6460 Imst

Kulturbüro Stadt Imst: Kathrin Deisenberger, MA Standort: Schustergasse 27, 6460 Imst Mobil +43 (0)664 606 98 207 E-Mail: kultur@imst.gv.at www.kultur-imst.at

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Verstrickungen“, die sich immer weiterentwickeln. Ihre Serien sieht Leys als Ausdruck eines poetischen Sarkasmus und eine Hommage an die Kunstgeschichte und die Evolution in eine vollkommen neue Zukunft.

Im Reich der Cyborgs

Tatyana von Leys. Transhumane Verstrickung nach Ingres

Text. Dr. Phil. L. Fürstenow

Es ist die Transparenz des Schleiers, die im Spiel zwischen dem Natürlichen und dem Monströsen so reizvoll und entscheidend ist. Was durchsichtig und glasklar erscheint, entpuppt sich als undurchsichtig und künstlich konstruiert. In ihren Porträts von Damen der High Society nach Ingres betont Tatjana von Leys die extreme Raffinesse und Liebe zum Detail bei der Wiedergabe der luxuriösen Kostüme. Die Künstlerin akzentuiert die äußere Pracht durch den gekonnten Einsatz von weißen, gräulichen und silbrigen Tönen. Im Mittelpunkt ihrer Bildkompositionen stehen die Protagonistinnen, die den größten Teil des Bildes einnehmen. Sie sind in elegante, lässige Posen gesetzt, die so natürlich wie möglich wirken, und doch sind sie nicht das, was sie zu sein scheinen. 

Die Federn, der Schmuck und die Opulenz der von der Künstlerin liebevoll gestalteten Stoffe tragen nur dazu bei, die Künstlichkeit der Szenerie zu betonen. Es ist alles theatralisch inszeniert. Der konstruierte Charakter der Kulissen wird durch die Verwendung dunklerer Töne als Hintergrund deutlich. Die Undurchsichtigkeit der Räume, die die Figuren umgeben, unterstreicht im Gegensatz zu den Originalporträts von Ingres die klaffende Leere, die bedrohlich wirkt. Das Gefühl des Unheimlichen wird noch dadurch verstärkt, dass die Gesichter der Porträtierten leer gelassen werden, die Gesichtszüge fehlen, verzerrt oder die Augen geschwärzt oder durchgestrichen sind. 

Der konventionelle Malstil des Porträts wird hier buchstäblich unterbrochen, wie durch eine Störung, die das monströse Eindringen einer Maschine andeutet. Transhumane Verstrickungen, so der Titel von Tatjana von Leys aktueller Ausstellung in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann in Imst, symbolisiert eine Sackgasse des jahrhundertealten Strebens der Menschheit nach Vollkommenheit. Schönheit, Eleganz, ewige Jugend und Gesundheit waren nicht nur die Ziele der Menschheit, sondern über Jahrhunderte hinweg die Lieblingsthemen der Malerei, wie die Porträts von Ingres, aber auch von zahlreichen anderen Malern, die berühmte Schönheiten ihrer Zeit porträtierten, von Rafael bis Botticelli, Rubens und Cranach, zeigen. Tatyana von Leys Umgang mit den Porträts von Ingres erinnert an die künstlerische Praxis von Francis Bacon, dessen berühmte Porträts mit den für den Künstler typischen Verzerrungen die dunkleren psychologischen Dramen der Porträtierten in den Mittelpunkt stellen. Tatjanas Porträtserie zeigt die monströse Seite der Menschheit, die als grotesk dargestellt wurde – eine vom Aussterben bedrohte Gesellschaft, entstellte Kreaturen, Cyborgs. Was früher transparent und leicht war, ist undurchsichtig und bedrohlich geworden.

Die jüngsten Entwicklungen in der Biotechnologie, der Robotik und der künstlichen Intelligenz bieten revolutionäre Perspektiven für die Entwicklung der Humanwissenschaften, einschließlich vielversprechender Möglichkeiten für diejenigen, die sich dafür interessieren, und vor allem für diejenigen, die es sich leisten können, sich selbst ständig zu optimieren, um ihr gutes Aussehen, ihre Jugend und ihre Gesundheit zu erhalten. 

All dies hat jedoch, wie die Künstlerin in ihren Porträts zeigt, den bitteren Beigeschmack einer zunehmenden Entmenschlichung der Menschheit durch die übermäßige Abhängigkeit von den neuen Technologien, den undurchschaubaren Algorithmen hinter der künstlichen Intelligenz und dergleichen, die als wissenschaftlicher Fortschritt angepriesen werden. Es ist kein Zufall, dass die Hauptfigur in Tatjana von Leys Porträts Betty Madame de Rothschild ist – eine Frau der High Society, deren Salon der exquisiteste und begehrenswerteste Ort ihrer Zeit war. Das Porträt wurde von ihr in Auftrag gegeben, um in diesem Salon ausgestellt zu werden und von den Gästen bewundert zu werden. Jean-Louis Dominique Ingres’ Meisterwerk wird Madame de Rothschild gerecht, denn es zeigt sie als atemberaubende Schönheit.  Tatjana von Leys bietet uns in ihrem zeitgenössischen Zyklus von Porträts nach Ingres einen beeindruckenden Reichtum an Interpretationen und Sichtweisen dieses zeitlosen Meisterwerks. Sie dekonstruiert das Porträt und bietet uns eine sorgfältige und gründliche Analyse jeder einzelnen Form, hinterfragt jedes Detail, jede Geste und jede Bewegung. 

Es ist kein Zufall, dass wir in Tatjanas Gemälden Damen der Oberschicht sehen. Der Zugang zu den neuesten Errungenschaften von Wissenschaft und Technik, die es erlauben, sich selbst zu optimieren und zu verbessern, war schon immer ein Privileg der reichen Eliten, das die Kluft zwischen den Klassen noch vergrößert hat: die sogenannten Reichen und Schönen im Gegensatz zu den Kranken und Armen. 

Die Kluft zwischen der perfektionierten menschlichen Spezies und denjenigen, die es sich nicht leisten können, sich in bessere Versionen ihrer selbst zu verwandeln, wird gefährlich groß werden. 

In der Malerei geht es um den Schein und die Täuschung. Daher ist es äußerst wichtig, dass sich eine zeitgenössische Künstlerin dieses Themas des technologischen Fortschritts annimmt: der biotechnologische Transhumanismus und seine Auswirkungen auf die zeitgenössischen Gesellschaften im Allgemeinen und auf die Frauen im Besonderen. Denn die Malerei als Medium hat die Kraft, das Wesen der technologischen Veränderungen und ihre Auswirkungen auf uns zu enthüllen und zu hinterfragen. Wie Tatyana selbst sagt, sieht sie sich “als Vertreterin der Posthuman-Art, die eindrucksvoll die Ästhetik des Monströsen, des Hybriden und des Amorphen untersucht.(…nur mit den Mitteln der Malerei) Ich sehe meine Serie “Posthuman Studies” als eine Analyse bestimmter Kunstwerke zur philosophischen Untermauerung des kritischen Posthumanismus, Transhumanismus und Metahumanismus. Mein Credo: Weg von der Ästhetik des 20. Jahrhunderts”. 

Andererseits kann die Malerei als schöpferischer Akt den Scheincharakter dieses technologischen Fortschritts entlarven und das dramatische Scheitern des Menschen in jeder Hinsicht, seine Verwandlung in Monster und Cyborgs zeigen. “Homo Deus”, um Yuval Harari zu zitieren, ist kein Mensch, der göttlich wird, keine Gottheit, die menschlich wird, sondern ein gescheiterter Versuch der Menschheit, Götter in der Schöpfung nachzuahmen. Transhumane Verstrickung ist eine höchst anschauliche Serie von Studien zu Ingres zeitlosem Meisterwerk, die uns einen außergewöhnlichen Reichtum an Interpretationen seines Porträts zeigt, in dem die zeitgenössische Künstlerin Tatyana von Leys deutlich macht, dass in der posthumanen Epoche Maschinen den Menschen endgültig ersetzen könnten, wobei die Schönheit und Eleganz bis zur Unkenntlichkeit entstellt werden.  

Tatyana von Leys. Transhumane Verstrickung. 13.5.-02.07.2022

Zu Ausstellung erschien ein Katalog

Städtische Galerie Theodor von Hörmann 

Stadtplatz11, A 6460. Imst

+43 664 60698207

DO-SA 14-18 Uhr

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Biotechnologie

In einer neuen Serie, die wie die meisten Arbeiten von Leys in Öl auf Leinwand entstehen, beschäftigt sich die Künstlerin mit der Mikrobiologie. Aufnahmen aus dem Molekularbereich des bekannten spanischen Forschers Francisco J. Enguita, Professor der Mikrobiologie in Lissabon, inspirieren Leys und dienen ihr als Quelle für spannende Darstellungen mikroskopischer Details.

Über die Künstlerin

Die Künstlerin Tatyana von Leys beschäftigt sich seit Langem mit Philosophie. Spinoza, Foucault und Deleuze, heute besonders Rosi Braidotti in Sachen Posthumanismus und Stefan Lorenz Sorgner für Transhumanismus. Ihr Mentor Peter Weiermair hat in den 1980er-Jahren ihre ersten Werke in Innsbruck entdeckt und danach gemeinsam mit Leys zahlreiche Projekte, Ausstellungen und Publikationen umgesetzt. Tatyana von Leys stammt ursprünglich aus Imst. Nach Stationen in Frankreich und Wien lebt sie heute in Deutschland am Tegernsee.

Städtische Galerie Theodor von Hörmann Tatyana von Leys
Transhumane Verstrickung
13.05. – 02.07.2022

Vernissage: Do, 12.05., 19 Uhr
Do – Sa, 14 – 18 Uhr, an Feiertagen geschlossen Stadtplatz 11, 6460 Imst

Für Rückfragen / Pressekontakt:

Kulturbüro Stadt Imst, Städtische Galerie Theodor von Hörmann Kathrin Deisenberger, MA
Tel. 0664 606 98 207
kultur@imst.gv.at

www.kultur-imst.at

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PRESSE. Transhumane Verstrickung. 13.5.-02.07.2022

Tirolerin Magazin. Mai. 2022

Tiroler Tageszeitung, 17.05.2022

Tiroler Rundschau, 17.05.2022

Bezirksblätter. Redaktion. Alexandra Rangger:    https://www.meinbezirk.at/imst/c-leute/galerie-theodor-von-hoermann-zeigt-transhumane-verstrickung_a5352070?fbclid=IwAR25I3chEfmG_EiFVDYskv1ZfPCr_-DMpNrwQKSirAdfeQdG49UHBfmz248

Impuls. Magazin. 3.5.2022

Kultur und Medien. Mai.2022

 

 

Vita / Ausstellungen

Geburtsdatum: 27.08.1956

Geburtsort: Innsbruck/Tirol

Grundschule, Gymnasium, Abschluss der Handelsschule
Französisch- und Philosophiestudium an der Faculté des Lettres in Nice

1985 – 1989 intensive Auseinandersetzung mit Malerei, Arbeiten in unterschiedlichen Ateliers in Österreich

1989 bis 2000 Projekte mit dem Kurator und Kunstpublizisten Prof. Peter Weiermair (Direktor Frankfurter Kunstvereins, Rupertinum Salzburg und Galleria d’Arte Moderna in Bologna)
Zahlreiche Einzel-Ausstellungen, Ausstellungen in Gruppen im In- und Ausland
wichtigste: 1996 Einzelausstellung in der Galerie Gottfried Schmidt während des Internationalen Kulturforums Alpbach 

Kunstbücher:

Galerie Krinzinger Wien: Kunstbücher wwwgalerie-krinzinger-shop at/galerie-krinzinger-buch/

Beiträge zu Hubert Schmalix, Manfred Lang, Ursula Krinzinger, Reimo Wukounig, Hannes Mienek,

Tatjana Wirth(Name während meiner ersten Ehe)

Publikationen durch Prof. Peter Weiermair (Kataloge und Artikel für Kunstmagazine)

Kunstförderungen, öffentliche und private Ankäufe

Öffentliche Ankäufe: Klocker-Siftung / Tiroler Landesmuseum / Ferdinandeum Innsbruck

Stadt Innsbruck

Stadtgemeinde Imst

Land Tirol

Stadt Wien

Zahlreiche Portraitaufträge international

Kunstbiennale Westtirol

Biennale of Women in Art

Ausstellungsverzeichnis kann jederzeit nachgeliefert werden

Einzel-Ausstellung in der Galerie Theodor von Hörmann (180 Quadratmeter),

in Imst in Tirol, wegen Corona auf 2022 verschoben

Kernpunkt meiner Arbeiten heute und der letzten Jahre: Trans- und Posthumanismus: 

Sept. 2018 Buchveröffentlichung: Das kleine Buch zum neuen Denken/Technik und Macht ist 

Evolution neu gedacht ISBN 978-3-7460-5451-3 

2011 – 2016 Beiträge für das Avant-Avantgarde-Magazin “Das dosierte Leben”